Pulmonale Rehabilitation: Leistungsfähigkeit und Lebensqualität verbessern

Die pulmonale Rehabilitation ist eine moderne Behandlungsform für Menschen mit akuten oder chronischen Lungenkrankheiten. Sie hilft, die Leistungsfähigkeit und damit die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eingesetzt wird das fachübergreifende Programm bei verschiedenen Krankheitsbildern, beispielsweise bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD), bei chronischem Asthma oder nach einer Lungenoperation.
Frau zeigt einer älteren Dame eine Übung auf einem Ball

Was ist eine pulmonale Rehabilitation?

Die pulmonale Rehabilitation ist ein multidisziplinäres Programm, bei welchem Fachpersonen aus den folgenden Bereichen mitwirken:

  • Medizin
  • Physio- und Ergotherapie
  • Ernährungsberatung
  • Sozialdienst
  • Psychologie
  • Pflege (bei stationären Patienten)
  • Rauchstoppberatung

Die pulmonale Rehabilitation verfolgt folgende Ziele:

  • bessere körperliche Leistungsfähigkeit/Arbeitskapazität
  • bessere Lebensqualität
  • verbessertes Überleben
  • weniger Spitalaufenthalte und kürzere Bettlägerigkeit
  • weniger Exazerbationen (Verschlechterungen)

Ein Team von Therapeutinnen und Therapeuten arbeitet auf die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit hin. Das Programm umfasst körperliches Training, Schulungen, Entspannungsübungen sowie Massnahmen für einen besseren Umgang mit der Krankheit im Alltag. Dies soll zu einer gesteigerten Aktivität und gegebenenfalls zur Änderung von Gewohnheiten führen.

Wann ist eine pulmonale Rehabilitation sinnvoll?

Insbesondere für Menschen mit COPD oder chronischem Asthma bronchiale ist eine pulmonale Rehabilitation medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll. Bei COPD ist eine pulmonale Rehabilitation ab einem Schweregrad von GOLD III und IV unerlässlich. Ebenfalls bei cystischer Fibrose, interstitiellen Lungenkrankheiten, pulmonaler Hypertonie sowie nach Lungenoperationen können Patientinnen und Patienten von einer pulmonalen Rehabilitation sehr profitieren.

Was ist der Nutzen einer pulmonalen Rehabilitation?

Aus Angst vor Atemnot reduzieren Menschen mit schweren Lungen- und Atemwegserkrankungen oftmals ihre Aktivitäten und isolieren sich. Diese Inaktivität führt zu einer geringeren körperlichen Leistungsfähigkeit, was wiederum die Atemnot verstärkt. Eine pulmonale Rehabilitation durchbricht diese Negativspirale. Sie ist vor allem für diejenigen Patientinnen und Patienten geeignet, die sich in einem stabilen Zustand befinden, aber eine geringe körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität aufweisen. Eine Vielzahl international durchgeführter Studien zeigt, dass ein pulmonales Rehabilitationsprogramm die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität von Betroffenen wesentlich verbessert. 
 

Wo werden in der Schweiz pulmonale Rehabilitationsprogramme angeboten?

Aktuell gibt es in der Schweiz zehn stationäre und rund 70 ambulante Rehabilitationszentren.

Listen der stationären und ambulanten Rehabilitationszentren

Liste der stationären und ambulanten auf der Seite der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie

Listen Rehabilitationszentren
Ambulant oder stationär?

Ob Patientinnen und Patienten ambulant oder stationär rehabilitiert werden, ist abhängig von verschiedenen persönlichen und äusseren Umständen. Für Personen mit einer schweren Erkrankung, einer eingeschränkten Mobilität oder schwerwiegenden Begleiterkrankungen (Komorbidität) ist eine stationäre Rehabilitation besser geeignet. Jüngere Betroffene, die mobil sind und im Berufsleben stehen, können sehr gut ambulant rehabilitiert werden. Ein stationäres Programm dauert in der Regel drei Wochen; ein ambulantes drei bis sechs Monate (zwei- bis dreimal pro Woche).

Pulmonale Rehabilitation abgeschlossen – wie weiter?

Nach einer pulmonalen Rehabilitation ist es sinnvoll, einer Anschlussgruppe beizutreten. Studien zeigen, dass ein Jahr nach Abschluss eines Rehabilitationsprogrammes die bessere körperliche Leistungsfähigkeit weg ist, falls Betroffene nicht weiter trainieren. Um die körperliche Fitness aufrechtzuerhalten, bieten Spitäler, Fitnesscenter sowie die kantonalen Lungenligen diverse Bewegungsangebote für Personen mit Lungen- und Atemwegserkrankungen an.

Was bezahlt die Krankenkasse?

Liegt eine ärztliche Verordnung vor, übernimmt die obligatorische Grundversicherung die Kosten der pulmonalen Rehabilitation. Der detaillierte Finanzierungsschlüssel ist jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig, hauptsächlich von der Krankenkasse und dem Kanton; die Zuständigkeit wird im Krankenversicherungsgesetz geregelt.

Wozu die Schulung «Besser leben mit COPD»?

Ergänzend zu einer pulmonalen Rehabilitation bietet die Lungenliga das Selbstmanagement-Coaching «Besser leben mit COPD». Dabei lernen Betroffene, mit der Krankheit besser umzugehen. Dies entlastet sowohl sie selbst als auch ihre Angehörigen und verbessert ihre Lebensqualität. Das Coaching kann vor, während oder auch nach einer pulmonalen Rehabilitation wahrgenommen werden.

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