Wenn Asthma zum Leben einfach dazu gehört
Ob im Beruf, im Alltag oder in der Freizeit: Wer unter Asthma leidet, muss
kein Leben im Verzicht führen. Die Lungenliga hat in den vergangenen Monaten eine modular aufgebaute Asthmaberatung ausgearbeitet und unterstützt so Menschen mit Asthma und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Ein Patient, der im 2015 die Kinder-Asthmaberatung in Anspruch genommen hat, ist Philemon Stäheli.
Philemon Stäheli ist ein aufgeweckter 13-jähriger Junge. Dass er seit Geburt krank ist, sieht und merkt man ihm überhaupt nicht an. Und doch hat er seit Kleinkind ein Ventolin-Spray bei sich. Kurzatmigkeit und Engegefühl bringen weder ihn noch seine Eltern in Panik. Vielleicht auch, weil seine Mutter, Daniela Stäheli, selber bereits als Kind Asthma hatte und so die Situation bestens kennt:
„Natürlich sind es Schreckmomente, wenn das eigene Kind nach Atem ringt, aber mit der nötigen Ruhe erreicht man mehr. Solange der Spray in der Nähe ist, kann ja eigentlich nichts Schlimmes passieren.“
Nach mehreren, zum Teil notfallmässigen, Arztbesuchen wurden diverse Allergien festgestellt. Auslöser für das Asthma von Philemon Stäheli gibt es viele: Hausstaubmilben, Pollen, Gräser und Anstrengung. Das eigene Zimmer wurde entsprechend eingerichtet. Eine komplette Meidung ist jedoch unmöglich und so musste Philemon in den vergangenen Jahren oft auf den Spray zurückgreifen. Vor zwei Jahren war dann ein Anfall so heftig, dass er notfallmässig ins Kinderspital musste. Aufgrund dieses Spitalbesuches wurde Philemon von seinem Hausarzt neben dem Allergologe auch an die Lungenliga Thurgau zu einer Asthma-Beratung weiter verwiesen.
Auseinandersetzung mit dem Thema gibt Sicherheit
Beim Besuch bei der Lungenliga Thurgau bei Monika Ottiger, erfahrene Pflegefachfrau HF mit Weiterbildung in Asthma-Patientenschulung, hat Philemon Stäheli sich vor allem Wissen angeeignet:
„Zu erfahren was im Körper bzw. der Lunge abgeht bei einem Anfall war schon sehr eindrücklich.“
Mit Hilfe eines Comics und vielen Illustrationen werden die Informationen altersgerecht vermittelt. Auch die Eltern werden aktiv in die Beratung eingebunden. Der Umgang mit der Medikation und das Selbstmanagement sind ein wichtiger Teil der Beratung: So wird beispielsweise ein Asthma-Tagebuch geführt und das Medikament und seine Wirkungsweise erklärt. Für Daniela Stäheli war dies ein entscheidender Teil der Beratung:
„Das eine konsequente Anwendung wichtig ist und man den Spray lieber einmal mehr als weniger anwendet, um Schäden zu vermeiden hat uns Sicherheit gegeben. So kann man im Alltag auch ohne schlechtes Gewissen wieder einmal an den Spray erinnern.“
Bewegung und Sport mit Asthma
„Im Alltag merke ich gar nicht, dass ich Asthma habe“, meint Philemon. Er habe zwar immer einen Spray dabei und benütze diesen ab und dann vor dem Fussball spielen. Aber sonst könne er alles mit seinen Kollegen mitmachen. Das Asthma wird ihn ein Leben lang begleiten und kann leider durch keine Therapie geheilt werden. Die Beratung bei der Lungenliga Thurgau habe aber sein Verständnis und Verhalten merklich verändert. „Zusätzlich bin ich aktuell an einer Desensibilisierung, damit meine allergischen Reaktionen hoffentlich weniger werden.“ So oder so – ein aktives Leben ist für Philemon Stäheli trotz Asthma möglich.
Die Reportage als PDF zum Drucken oder zur Ansicht.