Begleitstudie zum Programm «Besser leben mit COPD»

Zielsetzung der Studie

Die Implementierung und Wirksamkeit des Programms «Besser leben mit COPD» wurde in der Begleitstudie «SELFIS» vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich und dem Département Epidémiologie et systèmes de santé d’Unisanté der Universität Lausanne (DESS) evaluiert. 

Methode

Für die Evaluation der Implementierung wurden Interviews mit den Programmverantwortlichen der kantonalen Lungenligen, Fokusgruppen mit den Coaches sowie Befragungen der Programm-Pneumologen durchgeführt.          
Zur Beurteilung der Wirksamkeit wurden Prä-Post-Analysen von Patientendaten durchgeführt: Vor Beginn des Coachings fand die erste Befragung statt und im Anschluss an die Gruppenmodule wurden telefonische Follow-up-Gespräche nach einem, drei, sechs und zwölf Monaten geführt.

Resultate

Das Programm konnte planmässig und mit einer hohen Ausführungstreue durchgeführt werden. Sieben kantonale Lungenligen führten das Programm im Jahr 2018 13-mal durch und schlossen 122 COPD-Betroffene ein. Die Zufriedenheit und Akzeptanz unter den Teilnehmenden, Programmverantwortlichen und Coaches war sehr gut. 

 

Lebensqualität

Die Krankheitsspezifische Lebensqualität verbesserte sich statistisch signifikant sowie klinisch relevant. Insbesondere bei der Krankheitsbewältigung hat das Coaching den Betroffenen geholfen. Auch gaben die Teilnehmenden an, weniger an Atemnot zu leiden, zudem hatte sich ihre Stimmungslage verbessert.

Physische Leistungsfähigkeit

Die physische Leistungsfähigkeit verbesserte sich signifikant. Vor dem Coaching konnten die Teilnehmenden in einer Minute durchschnittlich 23,9 Mal von einem Stuhl aufstehen und absitzen. Nach dem Coaching waren es 27,1 Mal.

Rauchverhalten

28 % der Rauchenden waren nach 14 Monaten rauchfrei.

Schlussfolgerung

Das Programm wurde national erfolgreich umgesetzt, mit hoher Akzeptanz und positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität und Gesundheitskompetenz der Betroffenen.

Zur Publikation 

 

«Mit dem Fortschreiten der Krankheit nimmt in der Regel auch die Lebensqualität ab. Wenn die Werte nach einem Jahr nicht nur stabil bleiben, sondern sich sogar verbessern, ist dies ermutigend.»
PD Dr. Anja Frei, Projektleiterin Universität Zürich