Tabakproduktegesetz
Die von der Stimmbevölkerung angenommene Volksinitiative Kinder ohne Tabak hat zur Folge, dass das im Herbst 2021 vom Parlament verabschiedete Tabakproduktegesetz punkto Tabakwerbung revidiert werden muss. Damit ist künftig die Werbung für Tabak- und Nikotinprodukte verboten, die Kinder und Jugendliche erreicht. Dies betrifft insbesondere die Werbung in Gratiszeitungen, im Internet, in den Sozialen Medien und am Verkaufspunkt. Der Bundesrat hat maximal drei Jahre Zeit, die Initiative umzusetzen. Die Lungenliga wird sich im Rahmen des Initiativkomitees dafür einsetzen, dass die Forderungen der Initiative so umgesetzt werden, dass der Kinder- und Jugendschutz gewährleistet werden kann.
Volksinitiative
Die Schweizer Stimmbevölkerung hat am 13. Februar 2022 die Volksinitiative Kinder ohne Tabak mit 56.6% und 15 Ständen deutlich angenommen. Damit hat sich die Schweiz dafür entschieden, die Tabakwerbung so zu regulieren, dass der Kinder- und Jugendschutz gewährleistet werden kann. Diese Entscheidung ist eine Anerkennung der langjährigen Präventionsarbeit der Lungenliga und ihrer Partner. Herzlichen Dank an alle, die die Initiative unterstützt haben.
Tabakgesetz ohne Kinder- und Jugendschutz
Tabakprodukte waren bis vor Kurzem im Lebensmittelgesetz geregelt. Neu werden sie in einem eigenen Gesetz geregelt. Stände- und Nationalrat wiesen den ersten Gesetzesentwurf 2016 an den Bundesrat zurück. Im November 2018 hat der Bundesrat den überarbeiteten Gesetzesentwurf über Tabakprodukte und elektronische Zigaretten (Tabakproduktegesetz, kurz TabPG genannt) an das Parlament überwiesen. Dieser wurde wiederholt in beiden Kammern des Parlaments behandelt und in der Herbstsession 2021 verabschiedet. Ausser einem Verkaufsverbot an unter 18-Jährige fehlten Werbeeinschränkungen darin weitgehend, obwohl diese nebst hohen Zigarettenpreisen die wirksamste und kostengünstigste Präventionsmassnahme ist, um Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg ins Rauchen zu schützen. Aus diesem Grund kam die Volksinitiative schliesslich an die Urne.
Folgen des Tabakkonsums
Tabakkonsum ist die Hauptursache von Lungenkrankheiten und verursacht 9'500 Tote pro Jahr in der Schweiz. Er verursacht viel Leid und volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe. Mehr als die Hälfte der Rauchenden haben vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen. Je früher eine Person mit dem Rauchen beginnt, desto schwerer wird sie wieder davon loskommen.
Befragung zum Werbeverbot von Tabakprodukten
Die Befragung zeigt: Die Schweizer Bevölkerung unterstützt ein Werbeverbot für Tabak- und Nikotinprodukte. Weitere Infos
Hohe Besteuerung reduziert den Tabakkonsum
Höhere Steuern bzw. Tabakpreise verhindern zudem, dass junge Menschen mit dem Tabakkonsum beginnen.
Die Studienresultate des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie der ZHAW deuten darauf hin, dass es für eine deutliche Reduktion des Anteils an Zigarettenraucherinnen und -rauchern in der Bevölkerung ein Bündel von Tabakkontrollmassnahmen braucht.
Studie: Die Wirkung von Tabaksteuern - die Schweiz im europäischen Ländervergleich
Präsentation der Studie, Pressekonferenz, 08.12.2021
European Tobacco Control Scale
Die Schweiz schneidet im europäischen Vergleich schlecht ab. Um dies zu ändern bringt nur eine strikte Regulierung sämtlicher nikotinhaltiger Produkte eine Verbesserung. Weitere Infos
Wirkung von Tabakwerbeverboten
Die Erfahrungen aus 5 europäischen Ländern zeigen: Tabakwerbeverbote wirken, insbesondere bei Jugendlichen. Sie müssen aber umfassend sein. Weitere Infos