31. hybrides Tuberkulose-Symposium

Donnerstag, 1. Juni 2023 in Bern (oder online)

Wir beobachten seit drei Jahren einen leichten Rückgang der Tuberkulosefälle in der Schweiz: die Inzidenz der Tuberkulose ist 2019 auf unter 5/100'000 Einwohner gesunken und hat sich seit 2020 zwischen 4.1 und 4.2/100'000 stabilisiert. Es gibt derzeit keine klare Erklärung für dieses Phänomen: die Aufnahme von etwa 75'000 Flüchtlingen, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, hätte den gegenteiligen Effekt haben können, was aber nicht der Fall ist. Auch wenn wir weniger Fälle verzeichnen, stellt die Komplexität einiger Behandlungen die Teams vor Ort immer noch vor zahlreiche Herausforderungen. Wir werden uns über diese Schwierigkeiten austauschen und einige herausfordernde Behandlungssituationen und komplexe Umgebungsuntersuchungen vorstellen.
Es wird auch eine Gelegenheit sein, die aktuellsten nationalen Daten, die von der Lungenliga Schweiz und dem BAG gesammelt wurden, mit weiteren Fachpersonen zu diskutieren.

Zwar gab es in letzter Zeit keine Revolution in der Tuberkulosebehandlung (abgesehen von einer Vereinfachung der vorgeschlagenen Behandlungsschemata für MDR-TB), aber die verfügbaren Diagnoseinstrumente entwickeln sich glücklicherweise schnell weiter.
Der Nachmittag wird daher dem Stellenwert neuer Diagnosetechnologien und ihrem Beitrag vor Ort («point of care tools») gewidmet sein: neue Biomarker im Blut, leistungsfähigere molekularbiologische Werkzeuge, Zungenabstriche, digitale tragbare Radiologie, künstliche Intelligenz in der Radiologie, Einsatz von Ultraschall zur Suche nach extrapulmonalen Erkrankungen, «elektronische Nasen» oder die Analyse von ausgeatmeten Aerosolen sind vielversprechende Werkzeuge, deren Beitrag von Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet diskutiert wird. Diese Technologien stellen eine Hoffnung auf eine einfachere und effizientere Erkennung der Tuberkulose in endemischen Gebieten dar.

Wir freuen uns darauf, diese Themen mit Ihnen zu vertiefen und Sie am diesjährigen Tuberkulose-Symposium anzutreffen.

Im Namen des wissenschaftlichen Komitees:
Nathalie Gasser
Jean-Paul Janssens
Philipp Ludin
Jesica Mazza-Stalder
Laurent P. Nicod
Otto Schoch

 

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