Konsumumfrage in der Deutschschweiz: Dramatischer Anstieg von Vapes!

Rund 20'000 Lernende von Mittel- und Berufsschulen wurden befragt. Die gesammelten Daten bringen interessante Entwicklungen im Konsumverhalten ans Licht!
Frau hält mehrere Vapes in der Hand

Im Jahr 2023 führte die Lungenliga Aargau eine gross angelegte Konsumumfrage zu Tabak-, Nikotin und Cannabisprodukten bei Jugendlichen durch. An der Umfrage nahmen rund 20'000 Lernende von Mittel- und Berufsschulen sowie Brückenangeboten der gesamten Deutschschweiz teil. Die gesammelten Daten bringen im Vergleich zur 2021 durchgeführten Erhebung interessante Entwicklungen im Konsumverhalten ans Licht.

Ein Viertel der Jugendlichen gab an, dass sie in den letzten 30 Tagen mindestens einmal Zigaretten geraucht haben. Fast gleich viele konsumierten auch Vapes (E-Zigaretten) mit Nikotin. Dieses neue Trendprodukt, welches mit und ohne Nikotin erhältlich ist, erlebte in den letzten zwei Jahren einen regelrechten Hype: Der Konsum in der Deutschschweiz stieg von 15% im Jahr 2021 auf 25% im Jahr 2023. Im Kanton Aargau liegt der Konsum verglichen mit den Kantonen Zürich und St. Gallen mit 29% am höchsten.

Die Studie verzeichnet einen Rückgang im Zigarettenkonsum bei Jugendlichen. Während im Jahr 2021 noch 32% angaben, Zigaretten zu rauchen, sind es nunmehr 24%.

Vapes sind bei weiblichen Jugendlichen besonders beliebt. Hingegen konsumieren mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen orale Produkte wie Snus, Nicotine Pouches und Schnupftabak. Ein weiteres auffallendes Ergebnis der Umfrage ist der deutliche Konsumunterschied zwischen Jugendlichen verschiedener Ausbildungsstufen, wobei sämtliche erfragte Produkte an Berufsschulen häufiger konsumiert werden als an Gymnasien. Nicht zuletzt muss auch der Konsum der Jugendlichen nach Alter unterschieden werden. So steigt der Konsum von Tabakverbrennungsprodukten (Zigaretten, Tabakerhitzer, Pfeifen, Zigarren, Zigarillos, Wasserpfeife) und Cannabis bis zum Alter von 20 Jahren stetig an. Bei den Vapes und oralen Produkten ist kein grosser Unterschied zwischen den 16- und 21-jährigen sichtbar. Bei den 16-17-jährigen liegt der Anteil Vape-Konsumierender sogar etwas höher mit ganzen 27%.

Die Ergebnisse zeigen erneut die Dringlichkeit der Tabak- und Nikotinprävention, welche durch die Vielfalt der Produkte auf immer neue Herausforderungen trifft.