Traumdestination suchen, buchen, Koffer packen und los geht’s. So einfach sind Ferien für Menschen mit Lungen- und Atemwegserkrankungen nicht, da es oft zu viele Unsicherheiten gibt. Die Luftholtage der Lungenliga sind für viele Betroffene sowie ihre Angehörigen die einzige Möglichkeit, um sorgenfreie Ferien zu verbringen.
Die fünfköpfige Gruppe sitzt im Schatten auf der Terrasse des Bistro Kurhaus am Sarnersee und schaut auf das Wasser, wo die Sonne auf den sanften Wellen glitzert. Sie gehören zu den 20 Personen, die hier mit der Lungenliga auf einer Gruppenreise sind: den Luftholtagen. Diese ermöglichen Menschen mit Lungen- und Atemwegserkrankungen und ihren pflegenden Angehörigen sorgenfreie Ferien.
Das Ehepaar Esther und Anton Baumli ist zum ersten Mal dabei. «Ich musste darauf drängen, meine Frau wollte zuerst nicht», verrät Anton Baumli. «Im Prospekt mit den Ferienangeboten habe ich Sarnen gesehen, wunderschön am See. Ich habe uns angemeldet und wir haben gerade noch den letzten Platz bekommen, das hat uns sehr gefreut.» Denn sonst geht das Ehepaar, das früher viel auf Reisen war, nicht mehr in die Ferien. «Ich traue mich nicht», erklärt Esther Baumli. «Aber da die Luftholtage ein Angebot der Lungenliga sind, war ich dabei. Das gibt mir Sicherheit.»
Sicherheit und Abwechslung
Auf den organisierten Gruppenreisen der Lungenliga im In- und Ausland ist immer eine medizinische Fachperson in der Nähe. «Bei den Luftholtagen sind Menschen dabei, welche sonst nicht mehr reisen können», sagt Lisbeth della Torre, Leiterin des Begleitteams. «Und gerade hier in Sarnen sind einige dabei, die auf Pflege angewiesen sind. Das wird hier im Kurhaus geboten.»
Ausserdem organisiert die Lungenliga auch die Sauerstoffversorgung und sorgt für ein vielseitiges Rahmenprogramm. So hat die Gruppe in Sarnen beispielsweise mehrere Schifffahrten unternommen, einen Ausflug mit dem Postauto gemacht und die Angehörigen hatten die Möglichkeit, die Älggialp zu besuchen. «Ich würde wiederkommen, ich schätze das Angebot sehr», beteuert Rosmarie Brun, welche ebenfalls zum ersten Mal dabei ist. «Es ist eine Abwechslung, denn sonst kann ich nicht in die Ferien.»
10 intensive Tage
Für das Begleitteam sind die 10 Tage eine intensive Zeit. «Ich bin eigentlich vom Morgen bis am Abend immer beschäftigt», so Lisbeth della Torre. «Das A und O ist, dass man sehr aufmerksam ist und überall unterstützt, wo es etwas braucht.» Dieser Einsatz wird von den Teilnehmenden geschätzt. «Wir waren mit unserem Begleitteam sehr gut aufgehoben», bekräftigt Alberta Zimmermann. Sie ist mit ihrem Mann, welcher auf Sauerstoff angewiesen ist, bei den Luftholtagen dabei.
Dass die Luftholtage in Sarnen überzeugen, zeigt auch das Beispiel von Heidy Grieder, welche schon zum vierten Mal dabei ist: «Solange es geht, komme ich. Es ist wunderschön hier am See, das Kurhaus hat eine fantastische Küche und ich habe immer ein schönes Zimmer. Sobald die Ausschreibung beginnt, melde ich mich gleich am Morgen an.»