

Mit farbenfrohem Design und süssen Aromen sprechen Vapes gezielt junge Menschen an. Zum Welttag ohne Tabak warnt die Lungenliga Zentralschweiz vor den Folgen und fordert stärkere Schutzmassnahmen für Kinder und Jugendliche.
Dienstag, 11 Uhr: Im Einkaufscenter Herti in Zug und im Obersee Center Lachen bereiten sich die Mitarbeitenden der Lungenliga Zentralschweiz auf eine besondere Aktion vor. Im Vorfeld des Welttags ohne Tabak vom 31. Mai verteilen sie Leuchtstifte mit der Aufschrift: «Male ich oder dampfst du mich?». Die Stifte sehen fast aus wie Vapes – und genau das ist Teil der Botschaft. Mit der Aktion macht die Lungenliga auf die Verharmlosung und die Risiken dieser Nikotinprodukte aufmerksam.
Vapes – verharmlost, aber hochgefährlich
Denn das jugendlich bunte Styling und die attraktiven Geschmacksrichtungen der Vapes zielen auf junge Menschen ab und täuschen über den schädlichen Inhalt hinweg. Nikotin ist ein Nervengift, das schnell und stark abhängig macht. Und je früher Nikotin konsumiert wird, desto stärker ist die Abhängigkeit. Zwar gilt seit Oktober 2024 ein Verkaufsverbot von Vapes an unter 18-Jährige. Doch in den letzten zwei Jahren hat der Anteil der «vapenden» Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren stark zugenommen. Fast 30 Prozent der Minderjährigen vapen gelegentlich oder regelmässig. Viele Kinder und Jugendliche sind bereits nikotinsüchtig. Sie finden Wege, an die Produkte zu gelangen – etwa über Weitergabe untereinander oder Online-Käufe. Es braucht dringend mehr Jugendschutz und gezielte Sensibilisierung.
Besonders problematisch ist dabei die Entwicklung neuer Produktvarianten: Neu enthalten manche Vapes die Substanz 6-Methylnikotin (6-MN). Sie werden mit der Aufschrift «No Nic» oder «0 % Nikotin» verkauft. Das ist trügerisch, denn sie enthalten eine synthetische Form von Nikotin, die sogar gefährlicher ist. 6-MN kann die Konzentration und die Gedächtnisleistung verschlechtern. Die Langzeitfolgen sind unerforscht.
Rauchstopp: Unterstützung, die sich weiterentwickelt
Um der Entwicklung entgegenzuwirken, setzt die Lungenliga Zentralschweiz nicht nur auf Aufklärung, sondern auch auf konkrete Unterstützung beim Rauch- und Nikotinstopp. Die Angebote werden laufend den Bedürfnissen angepasst. Neben klassischen Beratungen und Gruppenkursen werden neu auch digitale Angebote wie das Rauchstopp-Programm Nuumi empfohlen, die besonders auch junge Menschen beim Rauch- und Nikotinstopp begleiten. Jeder Stopp zählt – egal, ob bei Zigarette, Vape oder Snus.