GGpl 2030: Stellungnahme der Lungenliga Aargau

Um eine wirksame Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen, braucht es Adjustierungen am Planungsbericht GGpl 2030
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Die Gesundheitspolitische Gesamtplanung 2030 des Kanton Aargau (GGpl 2030) ist auf der Zielgeraden für die Verabschiedung im Grossen Rat. Wir begrüssen die übergeordnete Strategie und befürworten das Bekenntnis zu einem starken Gesundheitskanton. Um eine wirksame Versorgung der Aargauer Bevölkerung sicherzustellen und um Mehrkosten zu vermeiden, braucht es jedoch Adjustierungen am Planungsbericht!

Die Lungenliga Aargau ist ein wesentlicher ambulanter Leistungserbringer im Kanton Aargau. Im ganzen Kanton betreuen wir ca. 7'500 Patient:innen mit Lungen- und Atemwegserkrankungen, damit sie zu Hause ein besseres Leben führen können. Daneben engagieren wir uns im Auftrag des Kantons in der Vermeidung von Lungen- und Atemwegserkrankungen beispielsweise in der Tabakprävention.

Beim Planungsbericht vom 6. September 2023 sehen wir folgende Hauptrisiken:

  • Administrativer Mehraufwand durch Versorgungsregionen: Wir sind im ganzen Kanton Aargau als Spitexorganisation ohne Leistungsauftrag tätig. Falls wir mit allen Versorgungsregionen Leistungsvereinbarungen abschliessen müssten, würde dies zu einem massivsten administrativen Mehraufwand führen. Es braucht eine spezielle Lösung für Spitex-Organisationen ohne Leistungsauftrag.
     
  • Versorgungslücke von Sauerstoff-Patient:innen: Durch die MiGeL-Revision im Bereich Sauerstoff vom 1. April 2022 ist die Betreuung von Sauerstoff-Patient:innen nicht mehr kostendeckend. Es braucht eine Ausfinanzierung der ambulanten Leistung, um eine Versorgungslücke und erhöhte Hospitalisierung zu vermeiden.
     
  • Weiterfinanzierung der Tabakprävention: Das DGS hat im Herbst 2023 entschieden, die Gelder für die Tabakprävention ab 2025 um über 40% zu kürzen. Angesichts der nicht sinkenden hohen Raucherquote, Folgeerkrankungen und Gesundheitskosten ist dieser Entscheid absolut unverständlich, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sich der Anteil vapender Jugendlicher im Kanton Aargau von 2021 bis 2023 verdoppelt hat. Die Finanzierung muss im gleichen Mass wie bisher weitergeführt, wenn nicht sogar ausgebaut werden.

Mehr Informationen finden sich im detaillierten Factsheet.